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Nächtlicher Kulturstress

Viele Menschen, die in einer fremden Kultur leben, bekommen einen sogenannten Kulturschock. Uns ging das nie so - dafür waren wir immer sehr dankbar. Was wir aber immer wieder empfinden, ist sogenannter Kulturstress. Ein aktuelles Beispiel: in Zeiten wie diesen, in denen der Tag viel zu kurz ist, damit wir unser Arbeitspensum schaffen können, ist die nächtliche Erholung besonders wichtig. Die wird uns gerade kaum gewährt:

1. Eigentlich meiden jegliche Hunde nachts unser Haus. Monatelange strenge Erziehung hat dazu geführt, dass wir nachts nur das Fenster öffnen müssen und schon suchen sie das Weite. Wenn allerdings bei unseren gegenüber wohnenden Nachbarn eine Hündin läufig ist, dann lassen sie sich auch nicht von fliegenden Steinen abhalten, vor allem auch, weil dann sogar Hunde kommen, die gar nicht aus unserer direkten Nachbarschaft sind:


2. Jeden Morgen um 4:45 heizen (andere) Nachbarn ihren blubbernden Dieselbus für 10-15(!) Minuten unter unserem Fenster vor (siehe Bus im Hundevideo).

3. Ab 5/5:45 werden die Wasserleitungen geöffnet, sodass Wasser in die Tanks einlaufen kann. Allerdings ist so viel Luft in den Leitungen, dass es überall nur so zischt und quietscht.


4. Wieder andere Nachbarn haben neuerdings Käfige für Kampfhähne gebaut. 16(!) Schreihälse, die sich selbst darstellen wollen, singen nachts unregelmäßig um die Wette – aber spätestens um 4:30 hören sie mit dem ungebetenen Weckalarm nicht mehr auf. Wir haben unseren Nachbarn gefragt, wann er denn endlich Hahnsuppe machen würde. Er hat nur verlegen gelacht.


Wer soll da schlafen können? Wir haben uns aber ein wenig Abhilfe geschaffen:

Wir haben die günstigsten Matratzen, die wir finden konnten (13€), gekauft, zugeschnitten und ins Fenster, bzw. die Tür gestopft.

 

Die peruanische Kultur kann uns manchmal sehr stressen. Sie ist aber auch sehr bereichernd. Lest dazu unbedingt den kommenden VDM-Report!! Den kann man kostenlos hier bestellen.

 

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Nachts natürlich!


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Kommentare: 1
  • #1

    Otfried (Montag, 05 Juli 2021 12:17)

    Ihr Lieben, die immer noch leicht humorige Darstellung, die Ihr für die nächtlichen Versionen der "Quälerei" wählt hat mir doch ein Schmunzeln abgerungen.
    Die Hunde - na ja, wir hatten in Garbsen einen Teich im Garten und immer, wenn´s Ende Mai richtig warm war begann das "Kläffen und Bellen" der Frösche, die das für ebenso normal hielten wie die Hunde bei Euch. Katzen sind übrigens auch kein Vergnügen - und Menschen? Die Bibel gibt Hinweise auf übles Tun und in einer Zeitung des Ruhrgebietes stand vor längerer Zeit, dass sich 2 Erwachsene ihres "Dranges" nicht enthalten konnten und am Tag auf dem Gehweg paarten. Die einschreitende Polizei bekam die lapidare Erläuterung: Wat mutt, dat mutt.
    Von Sitte und Moral reden wir ja in der Öffentlichkeit schon lange nicht mehr - - - .

    Dieses "Was Muss, das muss!" gilt allerdings auch für Euern Schlaf, den ich ebenso schätze und Euch von Herzen endlich wieder wünsche.
    Ich hoffe, dass die Abhilfe durch die Matratzen wirksam ist. Und bei den Hähnen darf man wohl nicht auf die Vernunft der Menschen hoffen - leider.
    Noch zu Euerm Brief: Daniel Pl. hat gestern getauft.