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Ausnahmezustand

Heute ist bereits der 19. Tag unserer landesweiten Quarantäne. Schon jetzt ist klar, dass die Schule frühestens am 04. Mai weitergeht - in geringeren Klassengrößen, mit Masken, etc. Gestern hat sich die Regierung etwas Neues einfallen lassen: montags, mittwochs und freitags dürfen nur noch die Männer das Haus verlassen. Die Frauen dürfen dafür dienstags, donnerstags und samstags raus. Von Samstagabend 18:00 Uhr bis Montagmorgen 06:00 Uhr darf überhaupt niemand mehr raus (außer bei medizinischen Notfällen). Von 18:00-06:00 Uhr ist bereits seit letzter Woche Ausgangssperre. In der Innenstadt müssen die Läden um 13:00 Uhr schließen und die kleinen Tante-Emma-Läden in unserer Nachbarschaft dürfen nur bis 16:00 Uhr offen haben (offiziell...). Seit drei Wochen dürfen nur noch die Lebensmittelgeschäfte und Apotheken geöffnet haben.

Nicht jeder hält sich an die Quarantäne, dennoch sind die Straßen deutlich leerer. Vor allem Autos sind kaum noch zu sehen. Da viele Aktivitäten und Arbeiten untersagt sind, fehlen vielen Peruanern auch die Einnahmequellen. Es gibt bspw. ca. 100 Taxifahrer in Curahuasi. Sie alle dürfen derzeit ihrer Arbeit nicht nachgehen. Es sollte für die ärmsten Familien jeweils eine Sonderzahlung von 380 Soles (ca. 100 €) für je zwei Wochen Quarantäne von der Regierung geben, aber bspw. unsere Haushaltshilfe, die es definitiv nötig hätte, hat nichts erhalten. Für Familien wie ihre ist eine schwere Zeit mit bisher unvorhersehbaren Folgen angebrochen.

Heute haben Gemeindearbeiter alle geteerten Straßen mit Chlor desinfiziert (siehe Fotos und Video) - wenn man schon nicht ins Schwimmbad darf, dann kann man es wenigstens einatmen.

(Bitte auf die Fotos klicken, um Infos und Übersetzungen lesen zu können.)

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