Unterricht auf Spanisch

(Von Jonathan): Seit der Ferienwoche im Juli nehme ich am normalen Unterricht teil. Als Geographielehrer arbeite ich in Sciencias Sociales (Sozialwissenschaften) mit. In der ersten Woche habe ich nur hospitiert. Doch die Lehrerin wollte unbedingt, dass ich nicht nur passiv dabei bin, sondern einfach mal ein paar Minuten unterrichte. Dieser Druck war genau das, was ich brauchte. Ich musste mich einfach überwinden und habe etwas zu den Einstufungen der Roten Liste gefährdeter Tiere gemacht. Mir hat die Vorbereitung großen Spaß gemacht und es tat richtig gut, wieder vor einer ganzen Klasse zu stehen. Allerdings brauche ich noch sehr viel Zeit für die Vorbereitung. Es ist etwas ganz anderes, alles auf Spanisch vorzubereiten. Insgesamt habe ich etwa eine Viertelstunde unterrichtet.

In dieser Woche habe ich mich dann getraut, über eine Stunde zu unterrichten. Die Schüler durften sich mit Plastikmüll im Meer auseinandersetzen. Für die Schüler sind Begriffe wie Nachhaltigkeit oder Ökosystem schwer nachvollziehbare Fremdwörter. Fast unfassbar war für sie, dass die Plastiktüten, die sie hier in das ausgetrocknete Flussbett schmeißen, in der Regenzeit über den Amazonas in den Atlantik gelangen und Auswirkungen auf die Meeresbewohner haben. Da liegt eine Menge Arbeit vor mir. Aber ich freue mich sehr, dass man die Kinder so leicht ins Staunen versetzen kann.

Die Lehrerin hat mich wohl zwischendurch fotografiert und das Bild auf ihrer Facebookseite gepostet.