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Traurige Gewissheit

Vor ein paar Wochen waren wir gemeinsam mit anderen Familien in Pisac. Betty, die während der Sprachschulzeit auf Luana und Jaron aufgepasst hat, war an diesem Wochenende in Curahuasi und musste einen schlimmen Familienstreit miterleben. Auslöser war ein 17-jähriger, der bereits einmal mit der 16-jährigen Tochter der Familie durchgebrannt war. Er war mal wieder aufgetaucht und sorgte für die Auseinandersetzung. Betty versuchte zu schlichten und fuhr mit dem Teenager nach Cusco, um dort seine Mutter zu besuchen, mit der er auch Probleme hatte. An diesem Nachmittag waren sie auch in unserer Wohnung.

Als wir abends von unserem Pisac-Ausflug zurückkamen, konnten wir Luanas blauen Kopfhörer nicht mehr finden, der morgens noch im Wohnzimmer lag. Wir suchten und suchten und irgendwann sprachen wir unseren Verdacht dann aus. Die Möglichkeit, dass der Junge den Kopfhörer geklaut hatte, bestand tatsächlich, weil Betty nicht die ganze Zeit mit ihm im Raum war. Wir wollten es erst einmal bei einem Verdacht belassen. Doch in den nächsten Wochen und auch bei unserem Umzug tauchten keine Kopfhörer auf.

Das hat uns sehr traurig gemacht, weil es ein Stück weit ein Abbild für einen Teil der Peruaner ist (so hart das klingen mag). Man versucht zu helfen und dies wird nicht mit Dank entgegengenommen, sondern schamlos ausgenutzt.

Nach diesem Tag ist der Teenie spurlos verschwunden. Seine Freundin hat er auch mitgenommen. Weder seine Mutter (angeblich) noch die Familie seiner Freundin wissen seitdem wo sie sind. Vermutlich sind sie in der Gegend von Puerto Maldonado, weil man dort leichter an Arbeit gelangt.

Besonders traurig ist, dass sich die beiden nach ihrem ersten Durchbrennen entschuldigt haben und ein Leben mit GOTT beginnen wollten. Dazu haben sie sich sogar öffentlich taufen lassen. Hoffen und beten wir, dass sie bald merken, dass sie auf einem falschen Weg sind, zu ihren Familien zurückkehren und ein echtes Leben mit GOTT führen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Elisabeth (Dienstag, 10 Juli 2018 10:45)

    ... Oh das hört sich alles sehr traurig an... Heftig was ihr schon alles in nicht einmal einem Jahr gutes/schlechtes erlebt habt. Bete weiter für Euch. Fühlt euch umarmt.